Der Bereich der Pferdekrankenversicherungen teilt sich in der Regel in drei unterschiedliche Versicherungsarten auf. Zum einen gibt es hier die einfache Pferdkrankenversicherung, die alle Kosten in den Bereichen tierärztliche Behandlung im Krankheitsfall und bei Verletzungen und Vorsorge umfasst. Allerdings sind hier in der Regel keine Kostenübernahmen für notwendige Operationen oder Behandlungen unter Vollnarkose vorgesehen. Hierfür gibt es eine eigenständige Operationskostenversicherung. Diese trägt die Kosten für Operationen und Behandlungen unter Vollnarkose sowie die Kosten für Vor- und die Nachuntersuchung und die Kosten für den aufgrund der Operation notwendigen Tierklinikaufenthalt. Allerdings hat man hier wiederum keinen Versicherungsschutz für Erkrankungen und Verletzungen des Tieres. Abgerundet wird der Bereich der Pferdekrankenversicherungen durch die Pferdekrankenversicherung mit OP-Schutz, zuweilen auch als Pferdekrankenvollversicherung bezeichnet.
Die Pferde OP-Versicherung – beste Möglichkeit für eine optimale Behandlung im Ernstfall zu sorgen
Die Pferde OP-Versicherung bringt vor allen Dingen einen großen Vorteil: Die Entscheidung, ob eine notwendige Operation erfolgen soll oder nicht, ist damit nicht in erster Linie eine finanzielle Entscheidung. Letztlich ist es doch so, dass man als Halter eines Pferdes eine große Verantwortung für das Tier, das man sein Eigen nennt, trägt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man das Pferd nur für eigene Ausritte nutzt, Turniere reitet, eine Reitschule betreibt oder das Pferd ein Nutztier ist. Für viele Pferdehalter war es immer schon ein Traum, ein Pferd zu besitzen. Und in jedem Fall, unabhängig von der Nutzung des Tieres, wird jeder Halter versuchen, seinem Tier oder seinen Tieren die bestmögliche Pflege, Unterbringung und Ernährung zu gewähren.
Trotzdem kann es passieren, dass das Tier erkrankt oder beim Reiten einen Unfall erleidet. In solchen Fällen kann es notwendig sein, eine Operation durchzuführen, die zusammen mit der Vor- und der Nachuntersuchung und möglichen Kosten einer stationären Unterbringung schnell in die Tausende Euros kosten kann. Ist man in dieser Situation nicht entsprechend abgesichert, wird man schnell an seine finanziellen Grenzen stoßen. Damit das nicht zu einer minderwertigen Versorgung des Pferdes sorgt, sollte man frühzeitig entsprechende Versicherungen abschließen.
Die Pferde OP-Versicherung – was deckt sie ab und was nicht?
Die Pferde OP-Versicherung ist eine reine Versicherung für Operationskosten. Das bedeutet, dass hier alle Kosten für die Voruntersuchung, die Operation selbst, die Nachuntersuchungen, eine stationäre Unterbringung, Verbandsmaterial sowie Heil- und Hilfsmittel enthalten sind. Sogar im Nachgang zu einer Operation notwendige Therapien können in dieser Versicherung mit abgedeckt sein.
Was die Pferde OP-Versicherung nicht bietet, ist der klassische Krankenversicherungsschutz. Das heißt, die normale tierärztliche Behandlung in Vorsorgefällen, bei Impfungen oder im Krankheitsfall ist ebenso wenig abgedeckt, wie die Behandlung im Fall eines Unfalls, der nicht zu einer Operation führt, sondern im Rahmen einer tierärztlichen Behandlung ohne Narkose behandelt werden kann. Hierfür gibt es die Pferdekrankenversicherung oder die Kombination aus beiden Versicherungen mit der Pferdekrankenversicherung mit OP-Schutz.
Die Pferde OP-Versicherung – worauf man unbedingt achten sollte
Es gibt eine große Auswahl an Pferde OP-Versicherungen, die teilweise die unterschiedlichsten Angebote zu verschiedenen Preisen und mit variablen Leistungen anbieten. Hier ein paar Dinge, auf die man unbedingt achten sollte, wenn man eine Pferde OP-Versicherung abschließt.
Es gibt Pferde OP-Versicherungen, die keine Leistungshöchstgrenze vorschreiben. In vielen Fällen werden Kosten bis zu einer gewissen Jahreshöchstgrenze übernommen. Das kann bei der Notwendigkeit, umfangreiche Operationen in kurzen zeitlichen Abständen durchführen zu lassen, schnell dazu führen, dass die Höchstgrenzen für die Deckungssumme erreicht sind. Hier macht es Sinn sich vorher zu informieren, welchen Unterschied in der Preisgestaltung der Versicherungen vorliegt, wenn man eine Versicherung ohne Maximaldeckungssumme wählt.
Bei einer Pferde OP-Versicherung sollte der Wert des Pferdes keine Rolle spielen. Manche Pferde OP-Versicherungen gewähren nur eine Kostenübernahme bis zum materiellen Wert des versicherten Pferdes. Da der ideelle Wert des Tieres keine Grenzen kennen sollte und der monetäre Wert gerade bei der Gesundheit des Tieres keine Rolle spielen sollte, sollte man hier das Kleingedruckte genau lesen.
Wichtig ist generell auch die Frage nach der exakten Deckungssumme. Unabhängig von Maximalsätzen gibt jede Versicherung eine gewisse Deckungssumme, in der Regel in Prozentsätzen vor. Zum einen liegen hier die anfallenden Gesamtkosten zugrunde. Manche Versicherungen beschränken ihre Leistungen auf 80% der Kosten als Maximum. Andere gewähren die volle Übernahme von 100%. Selbst die 20%-Differenz kann zu erheblichen Kosten für den Pferdehalter führen, die man mit einer 100%igen Kostenabdeckung vermeiden kann. Darüber hinaus werden die Kosten für die Operation und Behandlung in der Regel durch die Gebührenordnung für Tierärzte bestimmt. Viele Versicherungen übernehmen nur den einfachen Satz der Gebührenordnung. Auch hier macht es Sinn sich nach einer Versicherung umzuschauen, die den zweifachen Satz übernimmt. Gerade wenn es sich um dringende Operationen handelt, die keinen Aufschub dulden und außerhalb normaler Praxiszeiten erfolgen müssen, kann der einfache Satz der Gebührenordnung schnell überschritten werden.
Wichtig ist auch, dass die Pferde OP-Versicherung so frühzeitig wie möglich schon für Fohlen abgeschlossen werden kann und das es kein Höchstalter für versicherte Pferde gibt. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Versicherung dem Halter die freie Arztwahl einräumt, also auch die Möglichkeit notwendige Operationen auch bei qualifizierten Ärzten außerhalb einer Pferde- oder einer Uniklinik, durchführen zu lassen.
Ebenso wichtig ist die Regulierungsgeschwindigkeit. Je länger mögliche Wartezeiten nach der Zahlung einer Rechnung für eine Operation ist, desto größer ist die finanzielle Belastung, die hier vom Halter getragen werden muss. Nur Versicherungen mit entsprechend kurzen Wartezeiten sind eine wirklich effektive finanzielle Absicherung.
Da nicht jeder Pferdehalter auch ein Experte in Gesundheitsfragen seines Pferdes ist, sollte eine Pferde OP-Versicherung immer auch eine Notrufnummer beinhalten, die rund um die Uhr erreichbar ist.
Letztlich wird eine optimale Pferde OP-Versicherung immer auch einen entsprechenden Beitrag kosten. Diesen kann man durch die Vereinbarung von Eigenanteilen reduzieren. Ein Eigenanteil unterscheidet sich dabei insofern von einem Maximaldeckungssatz, da der Eigenanteil kalkulierbar ist, da er einmal festgelegt wurde. Kosten, die über einen Maximaldeckungssatz hinausgehen, können vorher nicht unbedingt einkalkuliert werden. Auf jeden Fall ist ein Vergleich der verschiedenen Angebote und Policen, die auf dem Markt sind, unerlässlich um die Versicherung zu finden, die die eigenen Bedürfnisse am ehesten und besten abdeckt.