Das Pflegetagegeld ist eine Absicherung für den Fall der Pflegebedürftigkeit als Schutz vor dem finanziellen Ruin, Eine Pflegeversicherung deckt nicht alle Kosten der Pflege ab. In der Pflege geht man von Kosten in Höhe von 3.000 Euro bis 3.500 Euro pro Monat aus für einen Platz in einem Pflegeheim. Aus der Pflegeversicherung wird aber nur 1.612 Euro gezahlt. Die Differenz muss man dann selbst aufbringen. Diese Versorgungslücke kann man mit einer Pflegetagegeldversicherung schließen. Vom Prinzip ist es ähnlich der privaten Altersvorsorge, die man zusätzlich zur gesetzlichen Altersvorsorge betreibt.
Wie bei der Riester- oder der Rürup-Rente, gibt es auch im Pflegeversicherungsbereich eine staatliche Förderung zur gesetzlichen Pflegeversicherung. Diese im Jahr 2012 durch die Bundesregierung beschlossene Verabschiedung des Pflege Neuausrichtungs-Gesetzes, kurz PNG, beinhaltet die private Versicherung des Pflegerisikos. Benannt wurde die geförderte Pflegezusatzversicherung nach dem FDP Politiker und damaligen Gesundheitsminister Daniel Bahr.
Daniel Bahr war von 2009 bis 2011 parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und wurde 2011 Bundesminister für Gesundheit, wo er bis 2013 im Amt war. Er war maßgeblich in seiner Amtszeit engagiert, um die staatlich geförderte Pflegetagegeldversicherung durchzusetzen. In diesem Zusammenhang hat sich der Begriff Pflege-Bahr in den Köpfen der Medien und dann der Bürger festgesetzt. Die Pflegetagegeldversicherung ist bei Einstieg in jungen Jahren günstiger als wenn man erst mit einem gesetzten Alter in die Versicherung eintritt.
Seit der Einführung Anfang 2013 kann man bei Abschluss einer Pflegetagegeldversicherung mit 5 Euro pro Monat gefördert werden, wenn man eine Versicherung mit mindestens 10 Euro Monatsbeitrag abgeschlossen hat. In den ersten Monaten seit der Einführung wurden bereits über 120.000 Versicherungen abgeschlossen. Im Durchschnitt werden seit dem etwa 1.000 neue Abschlüsse pro Tag getätigt.
Die Pflegetagegeldversicherung ist eine freiwillige Absicherung, die als zusätzliche Versicherung zur gesetzlichen Pflegeversicherung für eine höhere Abdeckung der Kosten für eine Pflege, vorgesehen ist. Die Leistungen aus der Pflegetagegeldversicherung können je nach Tarifabschluss auf bis zu 150 Euro pro Tag vereinbart werden. Entsprechend hohe monatliche Beiträge werden nach Eintrittsalter berechnet. Das Risiko in der Pflegetagegeldversicherung richtet sich nach der Pflegestufe. Die Pflegestufen werden in vier Gruppen eingeteilt, wobei in der Pflegestufe 0 bedeutet, Personen mit eingeschränkten Fähigkeiten in der eigenen Körperpflege, sowie bei Tätigkeiten im Haushalt, auf Hilfe angewiesen sind. Sie werden als erheblich eingeschränkt Pflegebedürftige bezeichnet.
Pflegestufe 1 bedeutet, Personen mit eingeschränkten Fähigkeiten in der eigenen Körperpflege, Ernährung, Mobilität und Tätigkeiten im Haushalt mindestens einmal täglich, und für Arbeiten im Haushalt mehrmals in der Woche auf Hilfe angewiesen sind.Sie werden als erheblich Pflegebedürftige bezeichnet.
Pflegestufe 2 bedeutet, Personen mit stark eingeschränkten Fähigkeiten in der Körperpflege, Ernährung und Mobilität, die mindestens dreimal täglich auf Hilfe angewiesen sind und zusätzlich mehrfach in der Woche bei Arbeiten im Haushalt unterstützt werden müssen. Sie werden als Schwerpflegebedürftige bezeichnet.
Pflegestufe 3 bedeutet, Personen die so sehr in Ihren Fähigkeiten eingeschränkt sind, dass eine tägliche, 24 stündige Hilfe angewiesen sind und zusätzlich mehrfach in der Woche bei Arbeiten im Haushalt unterstützt werden müssen. Sie werden als Schwerstpflegebedürftige bezeichnet.
Was ist nun zu beachten?
Bei der Pflegetagegeldversicherung muss eine Absicherung im ausreichenden Maß getroffen werden. Zurzeit geht man von einer Pflegelücke in einer Größenordnung von ca. 1.500 Euro aus, wobei dieser Betrag reginonal stark schwankt. Das Pflegetagegeld sollte diese Lücke in der Höhe schließen. Das Pflegetagesgeld sollte demnach nicht unter 50 Euro pro Tag liegen. Die Beiträge zur Pflegetagegeldversicherung liegen in etwa in Höhe der Pflegetagesgeldsätze, bei einem Eintritt in die Pflegetagegeldversicherung in jungen Jahren wird der Beitrag günstiger sein als bei Eintrittsalter von über 30 Jahre. Die gesamte Höhe der Pflegetagesgeldleistung wird erst ab Pflegestufe 2 ausgezahlt In manchen Tarifen wird die Höhe der Leistungen in den Pflegestufen 1 mit 30 % und in der Pflegestufe 2 mit 60 % vereinbart. Die Höhe der Pflegetagesgeldleistungen kann man bei den Versicherungsgesellschaften nach eigenem Ermessen festlegen.
Kommentar hinterlassen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.