Die Familienunfallversicherung ist eine Unterform der Unfallversicherung, die letztlich ebenso wie die Gruppenunfallversicherung sich auf mehrere Personen bezieht, hier halt nur als Bezugspunkt die Familienzugehörigkeit hat und nicht wie bei der Gruppenunfallversicherung die Betriebszugehörigkeit. Abgesichert werden prinzipiell die gleichen Dinge, wie bei einer klassischen Unfallversicherung. Stellt sich die Frage, ob eine solche Familienunfallversicherung überhaupt Sinn macht und wenn ja für welchen Personenkreis eine Familienunfallversicherung am ehesten geeignet ist.
Die Familienunfallversicherung – für Familien mit Kindern durchaus lohnend
Der Vorteil bei einer Familienunfallversicherung liegt letztlich darin, dass die ganze Familie zu einem günstigeren Tarif versichert werden kann, als wenn jedes Familienmitglied einzeln eine auf sich selbst zugeschnittene Unfallversicherung erhalten würde. Hier würden bei einer vierköpfigen Familie zwei Unfallversicherungen für Erwachsene und zwei Kinderunfallversicherungen notwendig werden. Die Kosten kann man im Rahmen einer Familienunfallversicherung wunderbar komprimieren.
Wieso ist eine Familienunfallversicherung sinnvoll?
Wie erwähnt ist die Familienunfallversicherung im Endeffekt nichts anderes als die klassische Unfallversicherung, nur halt eben in einem Familientarif. Um die Frage, ob eine Familienunfallversicherung sinnvoll ist, abschließend beantworten zu können, muss man sich erst einmal klar machen, was eine solche Unfallversicherung überhaupt ist.
Die Unfallversicherung, egal in welcher Ausgestaltung oder Unterform, ist eine Vorsorgeversicherung, da sie für den Fall eines Unfalles Vorsorge trifft. Die Versicherung wird im Fall eines Unfalles und eines daraus entstandenen Schadens tätig. Welche Leistungen, neben der klassischen Leistung bei Invalidität, hier erbracht werden, ist abhängig von der Vertragslage. Je nach Tarif und Versicherung werden unterschiedliche Auszahlungen fällig. Die Hauptaufgabe einer Unfallversicherung ist es, Kosten, die aufgrund eines Unfalles anfallen, so weit wie möglich aufzufangen. Dabei ist in erster Linie die Definition eines Unfalles Grundlage der Unfallversicherung. Ein Unfall im Sinne einer Unfallversicherung ist die Situation, wenn die versicherte Person durch ein plötzlich von außen auf ihren Körper einwirkendes Ereignis unfreiwillig einen gesundheitlichen Schaden nimmt.
Diese Definition wird heute allerdings von den Unfallversicherungen nicht mehr als abschließend gesehen. Inzwischen sind auch Sportverletzungen ohne Fremdeinwirkung, Vergiftungen, allergische Reaktionen und Ähnliches oftmals Bestandteil einer Unfallversicherung. Bei der privaten Unfallversicherung ist es im Endeffekt wie bei nahezu allen privaten Versicherungstypen, die tatsächlichen Leistungen und die Beiträge sind Verhandlungssache bzw. sind den einzelnen Policen und Erläuterungen der Versicherer zu entnehmen.
Mischung aus Unfallversicherung und Kinderunfallversicherung
Da Kinder oftmals ein höheres Versicherungsbedürfnis haben als Erwachsene gibt es bei den meisten Versicherungen separate Kinderunfallversicherungen. In diesen sind besonders hohe Leistungen im Fall einer Invalidität infolge eines Unfalls vorgesehen. Dazu sind einige ganz spezifische Unfälle und Vergiftungen aufgeführt, die am ehesten bei Kindern vorkommen. Beispielsweise übernehmen viele Kinderunfallversicherungen die Kosten aus der Behandlung einer Alkoholvergiftung, wenn das Kind, dass diese Alkoholvergiftung erlitten hat, über 14 Jahre alt ist.
Gerade bei Familien mit Kindern liegt es natürlich immer auch im Interesse der Eltern, dass die Kinder entsprechend abgesichert sind. Hier gilt es, vor Abschluss einer solchen Familienunfallversicherung, die Leistungen für die Kinder genauestens zu prüfen und mit anderen Versicherungen zu vergleichen. Dabei sind Fragen interessant wie die nach einer räumlichen Bindung. Die meisten Unfallversicherungen gelten weltweit. Man sollte tunlichst auf den Abschluss einer solchen Versicherung verzichten, wenn sie in den Versicherungsbedingungen vorsieht, dass nur die Kosten von Unfällen übernommen werden, die in Deutschland geschehen sind.
Wer ist bei der Familienunfallversicherung mit inbegriffen?
Der Begriff der Familie ist für viele oftmals relativ schwer zu greifen, gerade in Zeiten, in denen es auch aus gesellschaftlicher Sicht nicht mehr notwendigen ist, zu heiraten, wenn man mit jemandem zusammenleben möchte. Auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind heute keine Seltenheit mehr. Hier sagen die Versicherer in der Regel, dass im Versicherungsschutz inbegriffen der Ehepartner und die minderjährigen Kinder sind. Alternativ zum Ehepartner können auch der nicht verheiratete Lebenspartner und dessen Kinder in die Familienunfallversicherung aufgenommen werden. Hier wird also zwischen Ehepaaren, einer eheähnlichen Gemeinschaft und einer Lebenspartnerschaft unter gleichgeschlechtlichen nicht weiter unterschieden.
Wo liegen die großen Vorteile?
Im Vergleich zur klassischen Unfallversicherung liegen die Vorteile bei der Familienunfallversicherung in erster Linie in der Preisfrage. Die Familienunfallversicherung wird oftmals bereits für einen geringen Aufpreis zur normalen Unfallversicherung für Erwachsene gewährt. Bedenkt man, dass man dafür dann aber den Ehe- oder Lebenspartner voll mitversichert hat und auch die Kinder für den Fall eines Unfalles abgesichert sind, wird schnell klar, dass man mit der Familienunfallversicherung bei einer Leistungsqualität, die hinter der klassischen privaten Unfallversicherung in nichts zurücksteht, ein erhebliches Einsparpotenzial hat.
Wer bietet eine Familienunfallversicherung an?
In der Regel alle Versicherer, die auch eine klassische Unfallversicherung anbieten. Auf jeden Fall haben die Allianz, die ERGO-Versicherung, die DEVK, die R+V Versicherung und die HUK-Coburg entsprechende Angebote im Sortiment. Darüber hinaus lohnt es sich, einfach mal die Internetauftritte der verschiedenen Versicherer zu besuchen und sich entsprechend zu informieren.
Neben den klassischen Versicherern bietet auch der ADAC eine Unfallversicherung und als Ergänzung eine Familienunfallversicherung an. Oftmals ist es bei der Familienunfallversicherung so, dass die Leistungen der normalen Unfallversicherung gegen einen Aufpreis einfach auf die ganze Familie ausgedehnt werden. Das bedeutet in der Regel zwar erst einmal etwas schlechtere Leistungen für die Kinder im Vergleich zur Kinderunfallversicherung. Dafür sind die Beiträge auch wesentlich niedriger, als wenn man mehrere Kinder in der Kinderunfallversicherung anmelden wollen würde.
Dabei sollte die letzte Entscheidung nicht unbedingt ausschließlich vom Geldbeutel getroffen werden. Denn gerade die Familie ist etwas, was man mit allen Mitteln schützen sollte. Wer also überlegt eine Familienunfallversicherung abzuschließen, sollte verschiedene Angebote vergleichen um zu prüfen zu welchen preislichen Unterschieden welche Zusatzleistungen für Kinder eingebracht werden können.