Die Krankenhaustagegeldversicherung ist eine klassische Krankenzusatzversicherung, die von den privaten Krankenversicherern angeboten wird. Die klassische Krankenhaustagegeldversicherung wird teilweise sehr kritisch gesehen, dabei gibt es durchaus pro und kontra für diesen Versicherungstyp.
Pro und kontra – die Krankenhaustagegeldversicherung in der Diskussion
Kritiker der Krankenhaustagegeldversicherung stellen sich immer wieder auf den Standpunkt, dass die Krankenhaustagegeldversicherung keinen „echten“ Zweck erfüllt und letztlich nur eine Möglichkeit ist, den Versicherten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sie führen als Argument ins Feld, dass ein Krankenhausaufenthalt in der Regel eher selten vorkommt, dass die Kosten für einen solchen Aufenthalt aber zum Großteil gedeckt werden. Außerdem bekommen stationär aufgenommene Personen hier im Prinzip Vollverpflegung, was die zusätzlichen Kosten in der Regel weiter mindert. Unter dem Strich, so die Kritiker der Krankenhaustagegeldversicherung, verbleiben eher keine Zusatzkosten, die man mit einer gesonderten Versicherung abdecken müsste. Und so sind die Beiträge, selbst wenn sie nur im einstelligen Bereich pro Monat liegen mögen, unnötige Ausgaben.
Die Befürworter der Krankenhaustagegeldversicherung halten dem entgegen, dass es gerade in der heutigen Zeit eine Menge zusätzlich anfallender Kosten im Falle eines Krankenhausaufenthaltes gibt. Hier werden beispielsweise zusätzlich anfallende Kosten für eine Ein- oder Zweibettzimmerunterbringung ins Feld geführt. Außerdem die obligatorische Zuzahlung, die Kassenpatienten pro Tag der stationären Unterbringung entrichten müssen. Außerdem können Kosten anfallen für die häusliche Betreuung der Kinder, wenn eines der Elternteile ins Krankenhaus muss und der andere Elternteil berufstätig ist und nicht die Möglichkeit besteht, kurzfristig Urlaub zu bekommen. Darüber hinaus müssen Kosten für das Telefon auf dem Zimmer und teilweise auch für den Fernseher einberechnet werden.
Unter dem Strich kann man sagen, dass beide Seiten sinnvolle Argument ins Feld führen. Letztlich ist es eine Frage der eigenen Philosophie. Wer den Krankenhausaufenthalt eher etwas komfortabler gestalten möchte und dabei auch auf Leistungen wie ein Einbettzimmer nicht verzichten will, kann aufkommende Zusatzkosten über eine Krankenhaustagegeldversicherung durchaus ausgleichen. Auch ein Selbstständiger oder Freiberufler, der ohnehin mit jedem Tag der Arbeitsunfähigkeit einen Einkommensverlust erleidet, kann mit der Krankenhaustagegeldversicherung einen kleinen Teil der aufkommenden Verluste abdecken. Wer allerdings mit den normalen Kassenleistungen zufrieden ist und sich über Zusatzkosten in Sachen Kinderbetreuung keine Gedanken machen muss, braucht nicht unbedingt eine Versicherung, in die er womöglich viele Jahre einzahlt, ohne sie einmal zu nutzen.
Die Krankenhaustagegeldversicherung – Formen und Ausgestaltungen
Die Krankenhaustagegeldversicherung ist eine Krankenzusatzversicherung, die in der Regel nicht altersabhängig in den kosten berechnet wird. Die Kosten der Versicherung ergeben sich regelmäßig aus der Auswertung der Gesundheitsfragen, hier insbesondere aus dem zu erkennenden Risiko eines regelmäßigen Krankenhausaufenthaltes und aus der Summe, die als Krankenhaustagegeld ausgezahlt werden soll. Je höher die Absicherung sein soll, desto teurer wird natürlich auch die Krankenhaustagegeldversicherung. Diese wird mit einem Krankenhaustagegeld in Höhe von 10,00 Euro pro Tag von verschiedenen Versicherern auch schon ab 4,00 Euro oder geringfügig mehr im Monat angeboten.
Neben der klassischen Krankenhaustagegeldversicherung, die im Fall eines Krankenhausaufenthalts die vereinbarte Summe je Tag auszahlt, gibt es noch verschiedene andere Ausprägungen dieses Versicherungstyps. Eine etwas günstigere Variante, die dafür aber auch in der Leistung eingeschränkt ist, ist die Unfall-Krankenhaustagegeldversicherung. Diese greift nur, wenn der stationäre Krankenhausaufenthalt aufgrund eines Unfalls notwendig ist. Dafür sind die Versicherungsbeiträge in der Regel günstiger als in der klassischen Krankenhaustagegeldversicherung.
Darüber hinaus gibt es die Krankenhaustagegeldversicherung auch in der Ausgestaltung einer Kombinationsversicherung. In diesen Fällen bietet der Versicherer in erster Linie die Garantie der Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer, je nach Versicherungsvertrag. Sollte das Krankenhaus das mit dem Versicherer vereinbarte Zimmer nicht anbieten bzw. wegen Überbelegung der entsprechenden Zimmer nicht anbieten können, wird alternativ ein Krankenhaustagegeld von teilweise bis zu 50,00 Euro pro Tag fällig.
Interessant ist übrigens, dass die Krankenhaustagegeldversicherung pro Kalendertag zahlt, an dem eine stationäre Unterbringung in einem Krankenhaus erfolgt, also nicht pro Werktag. Darüber hinaus werden der Aufnahme- und der Entlassungstag als volle Tage gewertet, selbst wenn eine Aufnahme erst in den späten Abendstunden erfolgt
Welche Versicherer bieten diese Versicherung an?
Prinzipiell kann man sagen, dass nahezu alle privaten Versicherungen, die auch eine private Krankenversicherung anbieten, eine Krankenhaustagegeldversicherung im Sortiment haben. Hier sind natürlich die großen Versicherer wie die HanseMerkur, die Allianz, die Provinzial, die R+V Versicherung, die Barmenia oder die HUK-Coburg zu nennen. Dazu kommen aber auch noch kleinere Versicherer wie die Concordia oder regionale Versicherungen.
Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Vergleich der einzelnen Angebote und eine klare Vorstellung dessen, was man genau über die Krankenhaustagegeldversicherung absichern möchte. Natürlich wird eine Krankenhaustagegeldversicherung für einen Selbstständigen oder einen Freiberufler, der womöglich eine private Krankenversicherung ohne die Leistung von Krankengeld abgeschlossen hat, anders ausgestaltet sein, als die Krankenhaustagegeldversicherung eines Angestellten, der erst sechs Wochen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und dann das Krankengeld der gesetzlichen Krankenkasse bezieht. Letztlich dürfte das Versicherungsbedürfnis in diesem Bereich höher sein, je weniger Absicherung für den Krankheitsfall bereits vorhanden ist.
Im Rahmen der Angebotserstellung sollte man sich auch Tarife mit unterschiedlichen Auszahlungssummen durchrechnen lassen und dann überlegen, ob das Mehr an Auszahlung auch die höheren Kosten rechtfertigt.