Eine Auslandskrankenversicherung ist eine gern abgeschlossene Krankenzusatzversicherung, die in der Regel von privaten Krankenversicherungen angeboten werden. Eine Auslandskrankenversicherung macht immer dann Sinn, wenn man einen Auslandsaufenthalt von mehreren Tagen geplant hat. Im Prinzip unterscheidet man zwei Arten von Auslandskrankenversicherungen. Einmal die normale Auslandskrankenversicherung, die vor allen Dingen für Urlaubsreisen gern genutzt wird. Zum anderen die Langzeitauslandskrankenversicherung. Diese sollte man unbedingt abschließen, wenn man sich längere Zeit im Ausland aufhält, sei es, weil man im Ausland einen Job angenommen hat oder weil man beispielsweise eine Weltreise antreten möchte.
Die Auslandskrankenversicherung – warum ist sie überhaupt nötig?
Die Auslandskrankenversicherung ist wichtig, weil die gesetzlichen Krankenkassen nur sehr beschränkte Leistungen für den Krankheitsfall im Ausland vorsehen. Im europäischen Ausland wird immerhin noch ein Teil der Behandlungskosten und der Kosten für Medikamente erstattet. Verlässt man Europa, muss man die Kosten im akuten Krankheitsfall komplett allein tragen. Aber selbst die Leistungen, die man als Erstattung für die Kosten im europäischen Ausland erhält, können die tatsächlich entstandenen Kosten oftmals nicht einmal zur Hälfte abdecken. Wer also im Urlaub nicht Angst haben möchte, aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls auf Kosten sitzen zu bleiben, die je nach Situation schnell ausarten können, sollte entsprechend vorsorgen.
Die Auslandskrankenversicherung – wann brauche ich sie wirklich?
Im Fall einer einfachen Erkrankung, die einen Arztbesuch und Medikamente nach sich zieht, entstehen zumeist Kosten von unter 100,00 Euro. Hier mag man noch überlegen, ob sich dafür eine Versicherung lohnt, geht man doch erst einmal davon aus, dass man in den zwei bis drei Wochen, in denen man im Urlaub ist, nicht erkrankt. Komplizierter wird es, wenn man am Urlaubsort einen Unfall hat. Und das kann schnell passieren. Ein Ski-Urlaub in der Schweiz. Bei einem Ski-Unfall mit einem gebrochenen Bein kommen Kosten für die Behandlung und den Krankenhausaufenthalt und ggfls. für den Rücktransport auf den Urlauber zu. Die Schweiz ist ein Land, für das teilweise Kosten erstattet werden. Aber Krankenrücktransporte werden von den gesetzlichen Krankenkassen generell nicht finanziert. Also kann man schnell auf einer Rechnung, die in die tausend Euro geht, sitzen bleiben.
Ein anderes Beispiel: ein Badeurlaub im nichteuropäischen Ausland, beispielsweise in der Türkei. Bei einem Unfall, bei dem der Tourist auf einer Treppe ausrutscht, bricht er sich die Hüfte. Der behandelnde Arzt ordnet den Krankenrücktransport an. Auch hier bleibt die Rechnung für die ärztliche Behandlung und den Rücktransport am Patienten hängen. Die Liste ließe sich beliebig lang fortführen. Natürlich möchte niemand damit rechnen, dass im Urlaub etwas passiert, was den Urlaub abrupt beendet und eine Heimreise notwendig macht. Doch wer in einem solchen Moment nicht entsprechend vorgesorgt hat, kann im Nachhinein einen hohen finanziellen Schaden erleiden, wenn die Situation doch einmal eintreten sollte.
Außerdem bietet die Auslandskrankenversicherung eine Art von Freiheit, die man ohne diese Versicherung nicht hat. Hier hat man, die richtige Versicherungspolice vorausgesetzt, die Wahl, ob man nach Hause möchte oder nicht. Nicht immer ordnet der Arzt einen Krankenrücktransport an. Gern sehen sich die Ärzte im Ausland auch in der Lage, die Versorgung selbst zu übernehmen, bringt die Behandlung eines Touristen doch bares Geld. Doch was ist wenn man in einem türkischen, griechischen oder thailändischen Krankenhaus liegt, niemanden versteht und einfach nur noch nach Hause möchte? Oder wenn dem eigenen Kind etwas zugestoßen ist, und man die ärztliche Versorgung nicht einem Krankenhaus in dem Urlaubsland überlassen möchte? Eine Auslandskrankenversicherung kann, je nach zugesicherten Leistungen, auch dann für die Kosten des Rücktransportes aufkommen. Diese Sicherheit ist, gerade wenn man mit Kindern verreist, nicht mit Geld aufzuwiegen.
Varianten der Auslandskrankenversicherung
Die Auslandskrankenversicherung kann man als Jahresversicherung, als Langzeitversicherung oder als Versicherung für eine gesonderte Reise abschließen. Jede Variante hat Vor- und Nachteile. Man sollte, bevor man eine entsprechende Versicherung abschließt, genau überlegen, was man selbst am ehesten benötigt.
Die Versicherung für einen Urlaub
Wer nur selten ins Ausland reist, also seltener als einmal im Jahr im Ausland ist, braucht in der Regel keine Jahresversicherung, sondern kann ausreichend vorsorgen, indem er sich vor dem Urlaub bei einer entsprechenden Versicherung im Rahmen einer Auslandskrankenversicherung für den Zeitraum der Reise absichert. Der Vorteil hier ist, dass man wirklich nur den Zeitraum bezahlt, den man nutzt. Außerdem sind die Preise hier nicht selten vom Reiseland abhängig. Je nach Reiseziel können diese Versicherungen sehr günstig sein.
Die Jahresversicherung
Für jeden, der mindestens einmal im Jahr oder öfter für einige Zeit im Ausland ist, ist diese Versicherung empfehlenswert. Zumeist wird hier ein Jahresbeitrag fällig, der die Kosten für das ganze Jahr abdeckt. Der Vorteil ist, dass man sich nicht vor jedem Urlaub aufs Neue Gedanken um seine Versicherung machen muss. Solange man die entsprechenden Jahresbeiträge entrichtet, greift auch der Versicherungsschutz. Der Nachteil ist, dass man diese Versicherung auch zahlen muss, wenn man mal wegen persönlicher Umstände längere Zeit nicht ins Ausland verreist. Eine Kostenrückerstattung bei Nichtinanspruchnahme gibt es in der Regel nicht.
Die Langzeitauslandskrankenversicherung
Wer im Ausland arbeitet oder eine Weltreise plant, sollte sich mit dem Thema Langzeitauslandskrankenversicherung beschäftigen. Die Beiträge sind nicht viel höher, als die für eine innerdeutsche Krankenversicherung. In solchen Policen sind dann auch oft Leistungen wie Kosten für eine Behandlung bei Geburt oder während der Schwangerschaft oder bestimmte Vorsorgeuntersuchungen enthalten, sodass man sich, auch wenn man sich längere Zeit im Ausland aufhält, durchaus adäquat um die eigene Gesundheit kümmern kann, ohne hierfür horrende Kosten befürchten zu müssen. Diese Versicherung kann, je nach Versicherer, mit einer Länge von bis zu fünf Jahren abgeschlossen werden, lohnt sich aber nur bei Auslandsaufenthalten von mehr als 100 Tagen im Jahr, da für kürzere Auslandsaufenthalte auch eine Jahresversicherung ausreichen kann, je nach Versicherer.