30. December 2024

Waldbrandversicherung

Die Waldbrandversicherung ist eine von drei Waldversicherungen, die Wald- und Forstbesitzer vor finanziellen Schäden bewahren sollen. Angeboten werden für Waldbesitzer in der Regel die Waldbrandversicherung, die Waldbesitzer-Haftpflichtversicherung und die Wald-Sturmversicherung.

Brennender Wald, Waldbrandversicherung
Ein Waldbrand wird schnell teuer…

Warum ist eine Waldbrandversicherung für Waldbesitzer so wichtig?

Für die meisten Wald- und Forstbesitzer ist der Wald, der oftmals schon seit Generationen im Familienbesitz ist, Haupteinnahmequelle und Existenzgrundlage. Daher sollten Waldbesitzer rechtzeitig für den Fall eines Waldbrandes vorsorgen, damit die Existenzgrundlage nicht durch ein Naturereignis oder die Unachtsamkeit eines Spaziergängers vernichtet völlig ersatzlos vernichtet wird. Dabei trägt hier die Versicherung wesentlich mehr an Kosten als bei den meisten anderen Vermögenssicherungsversicherungen. Hier geht es nicht nur um den aktuellen Wert des Waldes an sich, sondern generell um alles, was das Feuer vernichtet hat und um die Kosten, die das Feuer verursacht hat. Kostenpunkte, die einen Waldbesitzer schnell in den Ruin treiben können.

Wie kann es zu einem Waldbrand kommen?

Es gibt viele Möglichkeiten, wie es zu einem Waldbrand kommen kann. Ein Blitzeinschlag kann das Holz aufflammen lassen. Eine von einem unachtsamen Spaziergänger weggeworfene glimmende Zigarette kann ebenso schnell ein Feuer auslösen, wie längere Hitzeperioden ohne ausreichend Regen in Verbindung mit Kindern, die mit leicht entzündlichen Materialien im Wald spielen. Alles in allem muss man klar sagen, dass die Waldbrandgefahr in Deutschland, gerade im Hochsommer, jedes Jahr aufs Neue relativ hoch ist. Daher gehört diese Versicherung für Waldbesitzer zum absoluten Muss, wenn es darum geht, die eigene Existenz abzusichern.

Die häufigsten Ursachen für Waldbrände sind:

1. Menschliche Aktivitäten:
– Rauchen: Wegwerfen von brennenden Zigaretten kann trockenes Gras oder Laub entzünden.
– Lagerfeuer oder Grillen: Unsachgemäß gelöschte Lagerfeuer oder heiße Grillkohle können Brände verursachen.
– Fahrzeugbetrieb: Funken von Fahrzeugen oder fehlerhafte Fahrzeuge können Brände in trockenen Bedingungen auslösen.
– Brandstiftung: Vorsätzliche Handlungen können zu verheerenden Waldbränden führen.

2. Blitzeinschläge:
– In vielen Regionen werden Waldbrände durch Blitzschläge verursacht, insbesondere in trockenen und gewitterreichen Gegenden.

3. Ausrüstungsfehlfunktion oder Funkenbildung:
– Mechanische Fehler an landwirtschaftlichen Maschinen, elektrischen Leitungen oder anderen Geräten können zu Funken führen, die Brände verursachen.

4. Natürliche Ursachen:
– Vulkanische Aktivität: In einigen Fällen können Vulkanausbrüche Waldbrände auslösen.
– Heiße Quellen: In Gebieten mit heißen Quellen können diese zu trockenem Unterholz beitragen.

5. Trockene Bedingungen und Wind:
– Trockene Vegetation, niedrige Luftfeuchtigkeit und starken Wind können die Ausbreitung von Bränden begünstigen.

6. Fahrlässigkeit:
– Unachtsamer Umgang mit Feuer, wie das Wegwerfen von brennenden Gegenständen, kann zu Bränden führen.

Es ist wichtig zu beachten, dass oft eine Kombination dieser Faktoren zu einem Waldbrand beitragen kann. Waldbrände können schwerwiegende ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen haben, und die Prävention und der verantwortungsbewusste Umgang mit Feuer sind entscheidend, um ihre Häufigkeit zu reduzieren.

Was kann ein Waldbrand an Kosten verursachen?

Für den Außenstehenden bedeutet ein Waldbrand erst einmal einfach, dass ein Teil des Waldbestandes zerstört ist. Aber das ist ja oftmals nur die halbe Wahrheit. Wurde in dem verbrannten Teil bereits Holz geschlagen und gestapelt, ist auch dieses Wirtschaftsgut, Ware, die verkaufsfertig abholbereit da lag, verloren. Außerdem können bei einem Waldbrand schnell ganze Baumschulen und -kulturen den Flammen zum Opfer fallen. Züchtet beispielsweise ein Waldbesitzer Weihnachtsbaumkulturen in seinem Wald, kann das gesamte Weihnachtsgeschäft, vielleicht der wichtigste Geschäftszweig im Jahr des Waldbesitzers, mit einem Schlag zerstört sein.

Weitere Kostenpunkte sind die anfallenden Kosten für den notwendigen Feuerwehreinsatz. Je nachdem wie umfangreich und schwer der Waldbrand ist, kann es sein das mehrere Löschzüge und mehrere Mannschaften, teilweise aus verschiedenen Feuerwachen, über viele Stunden, vielleicht sogar Tage, an der Eindämmung des Feuers beteiligt sind. Die hierbei entstehenden Kosten, die dem Waldbesitzer in der Regel anschließend in Rechnung gestellt werden, reichen oftmals bereits aus, um den finanziellen Ruin herbeizuführen.

Und nicht zu vergessen sind die Kosten für die anschließend notwendigen Aufräumarbeiten und die Neupflanzung und Neuzüchtung von Baumschulen und Baumbeständen. Dazu gehört für viele Waldbesitzer auch, dass gewisse Auflagen der Forstaufsichtsbehörden eingehalten werden müssen. In manchen Wäldern muss eine bestimmte Anzahl bestimmter Bäume vorhanden sein. Wird der Baumbestand durch einen Brand vernichtet oder auch nur dezimiert, muss er wieder aufgeforstet werden, ohne das der Waldbesitzer hieran jemals etwas verdienen wird.

Man kann also getrost festhalten, dass ein Waldbrand zu den verheerendsten Unglücken gehört, die einen Waldbesitzer ereilen können. Umso besser, wenn man rechtzeitig vorgesorgt hat, um im Fall der Fälle nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben.

Was übernehmen die Waldbrandversicherer in der Regel?

In den Leistungen der Waldbrandversicherungen sind in der Regel alle Waldbrände abgedeckt, egal ob durch wetterbedingte Einflüsse, wie einen Blitzschlag, oder durch die berüchtigte Zigarette im trockenen Unterholz. Nur gezielte Brandstiftung, die oftmals mithilfe eines Brandbeschleunigers erfolgt und von der Feuerwehr recht schnell nachgewiesen werden kann, wird hier nicht abgedeckt. Denn entweder wird in einer solchen Situation vermutet, dass der Waldbesitzer selbst Hand an seinen Wald gelegt hat, oder aber jemand anderes hat den Brand absichtlich gelegt. In diesem Fall ist der Brandstifter schadensersatzpflichtig. Im Fall eines Brandes, der nicht durch absichtliche Brandstiftung verursacht wurde, übernehmen die Waldbrandversicherer in der Regel alle oben aufgeführten Kostenpunkte.

Wer bietet eine Waldbrandversicherung und wie genau sehen die Leistungen der Versicherer aus?

Einer der privaten Versicherer, der eine Waldbrandversicherung anbietet, ist die AXA Versicherung. Hier werden die Kosten eines Brandes durch Blitzschlag, Brand oder durch eine Explosion übernommen. Die Versicherungssumme errechnet sich nach den Methoden der Waldwertermittlung. Neben der einfachen Versicherungsleistung, also dem Ersatz des zerstörten Waldes, können bei der AXA Versicherung Kosten wie die Abräumkosten nach dem Brand oder die Feuerlöschkosten im Rahmen von Zusatzversicherungen abgedeckt werden. Hier lohnt es sich, sich eingehend beraten zu lassen, welche Zusatzpakete welche Kosten mit sich bringen und was man auf jeden Fall zusätzlich absichern sollte, damit nach einem Brand nicht das böse Erwachen kommt, wenn man vielleicht doch nicht zur Gänze ausreichend abgesichert war.

Die Gothaer Waldbrandversicherung geht hier weiter. In der Waldbrandversicherung der Gothaer sind interessanterweise ausdrücklich auch Kosten durch Brandstiftung aufgeführt. Auch hier sind es unter dem Strich die drei Punkte Brand, Blitzschlag und Explosion, gegen die eine Absicherung besteht. Doch gerade der Umstand, dass hier auch Sicherheit im Fall einer Brandstiftung geboten wird, macht diese Versicherung durchaus hochwertig. Darüber hinaus sind in der Waldbrandversicherung der Gothaer grundsätzlich die Kostenpunkte:

  • zerstörter Waldbestand
  • geschlagenes Holz das verbrannt ist
  • Abräumkosten nach dem Feuer
  • Kosten der Feuerlöschung
  • Kulturkosten und Kosten der Weihnachtsbaumkulturen

enthalten. Und das, ohne das hierfür eine Zusatzversicherung abgeschlossen werden müsste.

Eine Spezialversicherung bietet die Versicherungsstelle Deutscher Wald an. Die Waldbrandversicherung selbst ist ein Zwischending zwischen den Leistungen der AXA Versicherung und denen der Gothaer Versicherung. Hier wird ebenfalls das Risiko aus Brand, Blitzschlag und Explosion abgedeckt. Übernommen werden der Kostenersatz für den stehenden Waldbestand, ermittelt nach den bestehenden Grundsätzen der Waldwertrechnung zum Zeitpunkt des Abschlusses des Vertrages, und bereits geschlagenes Holz. Weihnachtsbaumkulturen und Zusatzkosten wie Abräumkosten und Feuerlöschkost können als Zusatzleistungen vereinbart und zugebucht werden.

Worauf es bei der Auswahl einer Waldbrandversicherung ankommt

Das waren nur drei Beispiele aus einer Vielzahl von Versicherern, die diese Versicherung in ihrem Sortiment führen. Wichtig bei der Wahl des für den Waldbesitzer selbst richtigen Versicherers ist die Frage, welche Leistungen in welchem Fall tatsächlich erbracht werden und was womöglich zuzubuchende Leistungen für zusätzliche Kosten verursachen. Gerade die Feuerlöschkosten können ein hoher Kostenpunkt nach einem Brand sein, während die Abräumkosten für Waldbesitzer, die selbst die notwendigen Geräte haben und womöglich noch über zusätzliche Arbeitskräfte verfügen ein überschaubarer Kostenpunkt sein mögen. Letztlich muss hier jeder Waldbesitzer für sich entscheiden, wie umfassend sein Versicherungsschutz sein soll. Damit nach einem Waldbrand ein Neuanfang möglich ist und nicht die Existenzlosigkeit droht.