Die Naturgefahrenversicherung ist der neue Name der sog. erweiterten Elementarschadenversicherung. Nach einer kürzlich durchgeführten Umfage des Gesamtverbandes der Versicherer (GDV) hatte sich herausgestellt, dass mit dem Begriff der Elementarschadenversicherung viele Menschen nichts anfangen können. Deshalb wurde der bisherige allgemeingültige Begriff geändert in Naturgfefahren Versicherung.
Versicherungslösungen mit Naturgefahrenschutz
Naturgefahren lassen sich mit verschiedenen Versicherungsprodukten absichern. Die wichtigsten hierbei sind die Hausratversicherung, die Wohngebäudeversicherung, die Gewerbegebäudeversicherung und die Betriebsinhaltsversicherung. Im Prinzip kann also ein Gebäude, sowie auch der Inhalt eines Gebäudes gegen Naturgefahren versichert werden. Auch in der Autoversicherung entstehen immer mehr Schäden durch Naturgewalten, welche bei vielen Versicherern im Rahmen der Teilkaskoversicherung enthalten sind.
Grundsätzlich muss jedoch den Baustein im Zusammenhang mit der Versicherung von Gebäuden oder Gebäudeinhalt immer separat gewählt und berechnet werden. Ansonsten gelten nur die normalen Gefahren (Feuer/Leitungswasser/Sturm+Hagel/Einbruchdiebstahl) als versichert.
Diese Bereiche gehören in die Naturgefahrenversicherung
Überschwemmung
Viele Menschen denken bei dem Begriff Überschwemmung natürlich zuerst daran, dass Flüsse oder Seen über die Ufer treten, und dass das entstehende Hochwasser dann Keller oder Häuser überflutet. Überschwemmungen können aber auch durch Rückstau entstehen, wenn beispielsweise das Kanalsystem die Menge an Regenwasser nicht mehr abtransportieren kann. Auch kann starker Regen an manchen Stellen eine Überschwemmung verursachen, ohne dass dazu ein Fluss oder ein See in der Nähe sein muss. Gerade Überschwemmungen und Hochwasser haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen und für immer größere Schäden gesorgt.
Nach Erhebungen des GDV sind heute mehr als 99 % aller Gebäude in Deutschland ganz normal gegen dieses Risiko versicherbar. Die verbleibenden Gebäude können meist gegen Zuschläge oder einen höheren Selbstbehalt abgesichert werden.
Lawinen und Schneedruck
Ob für ein Gebäude eine Lawinengefahr besteht, lässt sich meist recht schnell erkennen, und kann für viele Regionen sogar ausgeschlossen werden. Ganz anders verhält es sich aber mit dem Schneedruck. Denn in Deutschland gibt es faktisch kein einziges Gebiet, in dem starker Schneefall komplett auszuschließen wäre.
Bei starkem Schneefall und ungünstigem Wind kann sich so auf nahezu jeder Dachfläche durch Verwehungen innerhalb weniger Stunden (zum Beispiel über Nacht) eine Schneedecke von mehreren Metern aufbauen. Während trockener Pulverschnee “nur” ein Gewicht von 30 – 50 kg pro Kubikmeter hat, kann feuchter Neuschnee, der auf dem Dach oder am Boden liegen bleibt sich verdichten, und je nach klimatischen Bedingungen eine Masse von bis zu 500 kg pro Kubikmeter erreichen. Ein Flachdach von 20 m² (z. B. ein normales Carport), auf dem 1 meter Schnee liegt, kann so mit einem Gewicht von 10 Tonnen belastet sein. Auch hier ist eine Naturgefahrenversicherung die passende Absicherung.
Vulkanausbruch
Dies dürfte unter allen Naturgefahren in Deutschland wohl das kleinste Risiko sein. Dennoch gibt es auch in Deutschland durchaus mehr Vulkane als man vielleicht glauben würde. Eine Liste finden Sie auf der Wikipedia-Seite.
Erdbeben und Erdsenkung
Ein Erdbeben kann grundsätzlich jederzeit und überall auftreten. In manchen Regionen kommt es zum Beispiel durch Tagebau oder Unterspülung nach einem Hochwasser durchaus auch zu Erdsenkungen oder Erdrutsch. Die Schäden, die dabei an Immobilien entstehen sind in der Regel gewaltig und reichen bis zum kompletten Einsturz von Gebäuden. Auch dieses Risiko deckt die Versicherung gegen Naturgefahren vollständig mit ab.
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